In den letzten Jahren ist Achtsamkeit in der Schweiz zu einer der gefragtesten Praktiken für diejenigen geworden, die Stress abbauen, mit Ängsten umgehen und ihr tägliches Wohlbefinden verbessern möchten. In vielen Kontexten - therapeutisch, pädagogisch, geschäftlich - sprechen wir von "Präsenz", "Achtsamkeit", "Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Moment".
Aber was bedeutet es eigentlich, Achtsamkeit zu praktizieren? Woher kommt sie? Und wie können wir sie ganz konkret in unser tägliches Leben integrieren?
In diesem Artikel möchte ich mit Ihnen die authentischen Wurzeln der Achtsamkeit teilen, einige praktische Übungen, persönliche Überlegungen als Therapeutin und warum sie in schwierigen Zeiten ein wertvoller Verbündeter sein kann.
Achtsamkeit bei Angst ist zu einem wertvollen Werkzeug geworden: Sie hilft, aus dem Autopiloten auszusteigen, Gedankenspiralen zu entschärfen und einen Raum der inneren Freiheit wiederzuerlangen.
Selbst in Krankenhäusern, Schulen und Psychotherapiekursen ist Achtsamkeit in der Schweiz inzwischen als wirksame Praxis anerkannt, wissenschaftlich validiert und mit verschiedenen therapeutischen Ausrichtungen vereinbar.
Jon Kabat-Zinn, ein Arzt und Molekularbiologe, war einer der ersten, der die Achtsamkeit in den therapeutischen Bereich einführte und sie von allen religiösen Konnotationen befreite, ohne jedoch ihren Kern zu vernachlässigen. In seinem bahnbrechenden Buch schreibt er:
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Art und Weise aufmerksam zu sein: mit Absicht, im gegenwärtigen Moment und ohne zu urteilen."
(J. Kabat-Zinn, 'Augenblick für Augenblick leben')
"Vipassana ist kein Glaubenssystem. Es ist ein Prozess, bei dem man sorgfältig nach innen schaut, um die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, und nicht so, wie wir sie haben wollen."
(aus 'Die Praxis des Gewahrseins', Astrolabe)
Viele der klinischen Achtsamkeitsprotokolle (MBSR, MBCT) sind direkt von dieser Form der Meditation inspiriert. Der Unterschied? Achtsamkeit ist eine säkularisierte Form, die für jeden zugänglich ist, unabhängig von religiösen oder philosophischen Zugehörigkeiten.
In der Therapie bedeutet der Rückgriff auf die Weisheit von Vipassana nicht, dass man "meditiert", sondern dass man eine geistige Haltung der Beobachtung, Akzeptanz und Freiheit erlernt.
Achtsamkeit in der Schweiz: ein wachsendes Bedürfnis
Das Leben in der Schweiz bietet viele Möglichkeiten, aber auch intensive Rhythmen, multikulturelle Kontexte, beruflichen Druck und manchmal ein Gefühl der Einsamkeit. In meiner klinischen Arbeit mit Tessinern und Italienern, die in der Schweiz leben, stelle ich oft fest, dass das Problem nicht darin besteht, "zu viel zu tun", sondern nicht aufhören zu können.
Achtsamkeit bei Angst ist zu einem wertvollen Werkzeug geworden: Sie hilft, aus dem Autopiloten auszusteigen, Gedankenspiralen zu entschärfen und einen Raum der inneren Freiheit wiederzuerlangen.
Selbst in Krankenhäusern, Schulen und Psychotherapiekursen ist Achtsamkeit in der Schweiz inzwischen als wirksame Praxis anerkannt, wissenschaftlich validiert und mit verschiedenen therapeutischen Ausrichtungen vereinbar.
Jon Kabat-Zinn, ein Arzt und Molekularbiologe, war einer der ersten, der die Achtsamkeit in den therapeutischen Bereich einführte und sie von allen religiösen Konnotationen befreite, ohne jedoch ihren Kern zu vernachlässigen. In seinem bahnbrechenden Buch schreibt er:
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Art und Weise aufmerksam zu sein: mit Absicht, im gegenwärtigen Moment und ohne zu urteilen."
(J. Kabat-Zinn, 'Augenblick für Augenblick leben') Vipassana: die Wurzel der Achtsamkeit
Um Achtsamkeit vollständig zu verstehen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass sie nicht aus einem Labor stammt, sondern aus einer tausendjährigen Tradition: der Vipassana-Meditation, die seit Jahrhunderten in buddhistischen Ländern wie Burma, Sri Lanka, Thailand und Indien praktiziert wird. Vipassana bedeutet wörtlich 'tiefe Sicht' oder 'mit Klarheit nach innen schauen'. Es ist ein mentales Training, das auf der direkten Beobachtung dessen basiert, was geschieht - Körper, Empfindungen, Emotionen, Gedanken - Moment für Moment, ohne Anhaftung oder Abneigung. Mit den Worten von Bhante Henepola Gunaratana, einem der bekanntesten Vipassana-Meister:
"Vipassana ist kein Glaubenssystem. Es ist ein Prozess, bei dem man sorgfältig nach innen schaut, um die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, und nicht so, wie wir sie haben wollen."
(aus 'Die Praxis des Gewahrseins', Astrolabe)
Viele der klinischen Achtsamkeitsprotokolle (MBSR, MBCT) sind direkt von dieser Form der Meditation inspiriert. Der Unterschied? Achtsamkeit ist eine säkularisierte Form, die für jeden zugänglich ist, unabhängig von religiösen oder philosophischen Zugehörigkeiten.
In der Therapie bedeutet der Rückgriff auf die Weisheit von Vipassana nicht, dass man "meditiert", sondern dass man eine geistige Haltung der Beobachtung, Akzeptanz und Freiheit erlernt.
Praktische Achtsamkeitsübungen: Jetzt loslegen
Um Achtsamkeit zu praktizieren, sind keine langen Stunden oder Reisen in den Orient erforderlich. Alles, was Sie brauchen, sind fünf Minuten, ein wenig Neugier und die Bereitschaft, wirklich 'innezuhalten'.1. Bewusstes Atmen (3 Minuten)
Suchen Sie sich eine bequeme Position. Schließen Sie die Augen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Versuchen Sie nicht, ihn zu verändern. Beobachten Sie einfach: Luft kommt rein, Luft geht raus. Wo spüren Sie ihn? An den Nasenlöchern, in der Brust, im Bauch? Wenn die Gedanken abschweifen - und das werden sie - bringen Sie sie sanft zum Atem zurück. Diese Übung ist nützlich für:- Beruhigung von Ängsten
- Zurück zum Körper
- Eine Pause zwischen Stimulus und Reaktion schaffen
2. Körperscan
Legen Sie sich hin oder sitzen Sie. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit jeweils auf einen Körperteil: Füße, Knöchel, Beine... bis hin zum Kopf. Achten Sie auf die Empfindungen, die Temperatur, den Kontakt. Diese Übung schult das Bewusstsein und reduziert stressbedingte Muskelverspannungen.3. Achtsam essen
Nehmen Sie eine Frucht oder einen Keks. Beobachten Sie sie. Riechen Sie daran. Berühren Sie es. Schmecken Sie es langsam. Kauen Sie ihn sorgfältig. Achten Sie auf die Gedanken, die automatischen Reaktionen, die Versuchung, sich abzulenken. Ein Weg zur Entschleunigung, aber auch zur Entdeckung unbewusster Gewohnheiten in Bezug auf Essen und Körper.Achtsamkeit bei Ängsten: Was die Wissenschaft sagt
Zahlreiche Studien zeigen, dass die regelmäßige Praxis der Achtsamkeit messbare Auswirkungen auf die Gesundheit hat:- Präfrontaler Kortex: Verbessert Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung, emotionale Regulierung
- Amygdala: reduziert die Reaktivität auf Stress
- Autonomes Nervensystem: fördert einen parasympathischen Zustand (Ruhe und Verdauung)
Meine klinische Erfahrung
Ich erinnere mich an eine Patientin, 'Chiara', die in Genf lebte und in einem extrem wettbewerbsorientierten Umfeld arbeitete. Ihre Ängste äußerten sich in Schlaflosigkeit, Muskelverspannungen und obsessiven Gedanken. Man empfahl ihr Yoga, Kräutertees, Nahrungsergänzungsmittel - aber nichts half. Wir begannen mit einfachen Achtsamkeitsübungen, fünf Minuten pro Tag. Zuerst war sie frustriert. "Ich kann nicht stillhalten". Aber mit Beharrlichkeit begann sie zu merken, dass sie Gedanken beobachten konnte , ohne ihnen zu sehr zu glauben. Sie schlief besser. Und vor allem sagte sie: "Ich fühle, dass ich wieder einen Raum in mir habe."Achtsamkeit und Psychotherapie: eine effektive Integration
In meiner klinischen Praxis integriere ich Achtsamkeitsmeditation oft mit anderen Ansätzen: EMDR, Hypnose, Kurzpsychotherapie. Es geht nicht um "Heilung durch Meditation", sondern darum, ein erfahrungsbasiertes Werkzeug anzubieten:- Beobachten ohne zu reagieren
- Fühlen ohne zu urteilen
- Auch im Schmerz präsent bleiben
Achtsamkeit in der Schweiz: Wie man anfängt
Sie können damit beginnen:- Ein psychologischer Online-Weg auf Italienisch, mit zertifizierten Therapeuten in der Schweiz
- Kleine tägliche Übungen
- Bücher wie 'Wo immer Sie hingehen, Sie sind schon da' (Kabat-Zinn)
- Meditations-App (vorzugsweise von menschlicher Stimme geführt, nicht automatisiert)
Wenn Achtsamkeit nicht genug ist
Achtsamkeit ist ein Werkzeug, kein Zauberstab. Wenn:- Sie fühlen sich überwältigt
- Sie haben ein schweres Trauma erlebt
- Angstzustände sind chronisch oder behindernd
